Designmöbel

 

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Die Kunst des Holzes

Holz ist ein lebendiges Material, das Geschichten erzählt. Es trägt die Spuren der Zeit, der Natur und der Menschen, die es bearbeitet haben. Holz ist auch ein Ausdrucksmittel für Künstler, die es in Formen verwandeln, die unsere Fantasie anregen.

(Video von der Ausstellung Kunstverein Jerxheim aus dem Jahre 1989)


Holzkunst

Möbelstücke Für die Ewigkeit

Ein Göttinger Schreiner fertigt mit ganz einfachen, alten Techniken futuristisch anmutende Einzelstücke

Von Claudia Leber

Als Ulrich Conrad vor Jahren seine recht bizarre Zeichnung fertigte, deren Zentrum ein kleiner Kreis bildet von dem aus sich mehrere Arme, die einen kleinen Zirkel aufgepfropft haben, strahlenförmig ausstreckten, träumte er noch davon, einst als Künstler Erfolg zu haben. Heute sieht das schon etwas anders aus. Denn der 38jahnge Göttinger ist inzwischen auf dem besten Weg, diesen Traum zu realisieren. Zwar nicht, wie eigentlich vorgesehen. als Maler, sondern als Mobeldesigner und Kunsttischler. Ungewöhnliche Wege beschreitet er dabei. Und ungewöhnlich sehen sie auch aus - Conrads Möbelwerke. Ungewöhnlich reizvoll und vor allem überraschend anders, mit ihren außergewöhnlichen Formen, ihren Kugeln, Spiralen und Rauten, ihren Schrägen und graziösen Schiefen, gerade dort, wo man Kerzengerades und Eckiges gewöhnt ist. Die „Urformen" der einstigen Zeichnung finden sich auch heute noch in den meisten seiner Stücke wieder. Alles ist harmonisch und natürlich, als könnte es gar nicht anders sein, als müßte sich das Standbein des Telefontischchens, das aus einer Halbkugel ragt, schrägt nach oben recken, um die kleine Ablage richtig balancieren zu können. Doch trotz aller Modernität: Conrad, gelernter Tischler. arbeitet strikt nach traditionellen alten Schreinertechniken.

Und das aus folgendem Grund: „Die meisten Tischler sind heute eigentlich nur noch Spanplattentechniker", meint er. Mit dem eigentlichen Handwerk hat das, was sie machen. nichts mehr zu tun." Er aber sei in Holz verliebt. und während man ihm zuhört, merkt man, daß Holz sein Element ist. Er will mit ihm arbeiten, es gut behandeln, und daher verwendet er beispielsweise auch keine Nägel. Zusammengefügt werden die Teile ausschließlich mit Knochen- und Hautleimen, die er selbst anrührt. Im Gegensatz zu den meisten chemisch hergestellten Klebern, so erklart der Fach-mann, seien sie elastisch und paßten sich dem Holz, das je nach Witterung mal etwas quillt oder sich zusammenzieht, an. Zudem seien sie wesentlich umweltfreundlicher und wesentlich gesundheitsverträglicher als die neuzeitlichen Leime. Auch das sind Faktoren, die für Conrads Arbeitsmethoden ausschlaggebend sind. Sein umfassendes Wissen verdankt der Künstler übrigens einem dicken, alten, abgegriffenen nüchternen Titel „Der praktische Tischler". Ein gewisser Professor Walde hat es 1903 in Leipzig verfaßt, und nun ist das Werk. auf das Conrad durch Zufall gestoßen Ist, zu seiner „Bibel" geworden. Viele seiner Beiz- und Lackrezepte stammen daraus. Nicht zuzletzt verleihen diese Arbeitsmethoden seinen Werken auch eine gewisse Be-ständigkeit. „Eine Beständigkeit für die Ewigkeit", meint Conrad ein bißchen stolz. Seine Möbel sollen halten und nicht wie die heutigen nach ein paar Jahren unbrauchbar sein. Sie sollen die Zeit überdauern, wie beispielsweise die heute begehrten Biedermeierstücke, und ebensolche Kunstwerke werden. In seinem alten Schulbuch schlägt Conrad die in seinen Augen viel zu kurz behandette Stilkunde auf: Neben den Abbildungen von kunstvoll gearbeiteten Möbelstücken aus Rokoko und Biedermeier ist ein schlichter, simpler Schrank zu sehen ein Vertreten der Neuzeit und krasser Kontrast zu den wunderschönen Arbeiten vorheriger Epochen. Genau das widerstrebte Conrad. Er wollte zeigen. daß man auch in der heutigen Zeit kunstvolle Möbel fertigen kann. Einladungen zu großen internationalen Kunstmessen zeigen, daß ihm dies zu gelingen scheint. Wenn einige Möbel dem Betrachter trotz ihrer Ungewöhnlichkeit ein wenig vertraut erscheinen, so liegt dies eventuell daran, daß man manchmal kleine Stilelemente anderer Epochen entdeckt.

Dazu Ulrich Conrad: „Biedermeier die 60er Jahre, das steckt alles in mir. Diese Epochen liegen hinter mir und fließen in meine Arbeit en." Nicht zuletzt begegnet er den verschiedenen Stilen Tag für Tag im Rahmen der Restaurierungsarbeiten, die er nebenbei noch ausführt. Der Kunsttischler kombiniert die Elemente miteinander, setzt sie ungewöhnlich ein und um. Im Herbst stellt Conrad In Paris aus. Und dann soll es weitergehen. Träume hat er immer noch: die ganz großen Ausstellungen in New York und Tokio. Man darf gespannt sein.


Bizarre Formen: Ulrich Conrad und seine Werke Fotos: Löber

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